Bemannte Marsmission in 15 statt 32 Monaten-das „Paternoster“ Missionsszenario
Das „Paternoster“ Missionsprofil
Das von MSD Mitglied Dr. Georg Bechtold vorgeschlagene „Mars Paternoster“ Prinzip ist ein wesentlich kostengünstigeres Transportkonzept zum und vom Mars, das gleichzeitig wesentlich kürzere Missionsdauern erlaubt. Alle Einzelheiten zu diesem Missionskonzept können hier auf seiner Webseite nachgelesen werden.
Was unterscheidet dieses Konzept von den bisher veröffentlichten Marsmissionsszenarien?
Alle bisherigen Vorschläge für bemannte Marsmissionen basieren auf einer minimalen Missionsdauer von mehr als 32 Monaten. Für diese Missionsdauer plus einem Sicherheitsaufschlag von bis zu zwei Jahren (falls der erste Rückflugversuch nicht zustande kommt) müssen alle erforderliche Ressourcen zum Mars geschafft werden.
Hohmann-Missionsszenario
Für die minimale Missionsdauer von 32 Monaten ist die für Hin- und Rückflug gewählte Hohmann Bahn verantwortlich. Die erfordert zwar die geringste Antriebsleistung, führt aber zu Flugzeiten von jeweils 258 Tagen. Um für den Rückflug wiederum mit minimalen Aufwand auf einer Hohmann-Bahn zur Erde zurückzukehren, muss man 457 Tage warten, damit der Mars sich wieder in einer für eine Hohmann-Bahn optimalen Konstellation für den Rückflug zur Erde befindet.
Für kürzere Flugzeiten und kürzere Aufenthalte auf dem Mars wären erheblich höhere Antriebsleistungen erforderlich. Man brauchte dann zum Beispiel Raketen, die erheblich mehr Leistung aufbringen als seinerzeit die Saturn 5. Solche Antriebe existieren nicht, Vorschläge für leistungsfähigere Antriebe wie das VASIMR Konzept sind hierfür unbrauchbar.
Georg Bechtold hatte deshalb eine ganz andere Idee für die Verkürzung von Marsmissionen: Das „Mars Paternoster“ Konzept. Dabei wird erst einmal ein „ständiger Shuttle-Betrieb“ zwischen Mars und Erde etabliert. Die Besonderheit dabei ist, dass diese „Shuttles“ nicht auf Mars und Erde landen sondern ständig mithilfe der Himmelsmechanik mit minimalem Antriebsaufwand zwischen dem Mars und der Erde hin und her pendeln. Mannschaften und Nutzlasten von Erde und Mars werden „im Vorbeiflug“ vom Shuttle aufgenommen und am Ziel wieder abgesetzt. Nutzlasten und Mannschaften müssen also nur jeweils in die Erd- bzw. Marsumlaufbahn befördert werden und werden dort von den „Shuttles“ aufgenommen.
Es werden demnach drei unterschiedliche Typen von Raumfahrzeugen benötigt (Georg Bechtold nennt sie „Asterix“, „Obelix“ und „Taxis“).
Mit diesem Missionskonzept werden Aufenthaltsdauern auf dem Mars von nur 44 Tagen ermöglicht. Die minimale Gesamtmissionszeit beträgt dann nur 474 Tage.
Dr. Georg Bechtold hat mit detaillierten Berechnungen nachgewiesen, dass im regulären Missionsbetrieb im Fall des Paternoster-Betriebs wesentlich weniger Antriebsenergie aufgewendet werden muss als bei bisherigen Konzepten, bei denen jeweils komplette Raumschiffe zum und vom Mars gestartet und auf die Erd- bzw. Marsoberfläche gebracht werden müssen. Allerdings muss zu Beginn erst einmal der Shuttle Betrieb eingerichtet werden, Einsparungen gegenüber den bisherigen Szenarien ergeben sich erst bei einem regelmäßigen Betrieb, wie er zum Beispiel für die Besiedlung des Mars unerlässlich ist.
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