„Der Weg zum Mars“ ist noch lang und steinig!
Ein Zeitrahmen von 20 bis 25 Jahren bis zu einer bemannten Marsmission mit Landung auf dem Mars, wie die NASA es in ihrer Planung sieht, dürfte realistischer sein -vorausgesetzt, es gibt demnächst eine politische Entscheidung für solch eine Mission und die erforderlichen Mittel.
Selbst im Fall, dass alle technischen Probleme für ein Reise zum Mars und einen Aufenthalt auf dem Mars für einen längeren Zeitraum gelöst wären, bleibt immer die Tatsache bestehen, dass der Mars eine absolut lebensfeindliche Umgebung für den Menschen bleiben wird (die Wahrscheinlichkeit eines „Terraforming“ des Mars mit einer atembaren Atmosphäre muss wohl eher als Science Fiction eingeordnet werden). Das bedeutet, dass der Mensch sich nur im Raumanzug und mit einem wirksamen Strahlenschutz versehen auf dem Mars bewegen kann und nur unter der Marsoberfläche auf Dauer geschützt wäre. Zurück zum Höhlenmenschen -wenn auch mit Komfort? Ob und wie sich der Mensch auf Dauer unter der etwa um den Faktor 3 geringeren Schwerkraft auf dem Mars und unter der Enge des Lebensraums einrichten und überleben könnte, ist ebenfalls unklar. Um sich optimal auf die Bedingungen der Erde einzustellen, hat der Mensch Millionen von Jahren benötigt -und noch immer nicht gelernt, friedlich miteinander zu leben. Wird sich der menschliche Körper überhaupt auf die um den Faktor 3 geringere Schwerkraft einstellen? Ein Verlust von Knochen-, Blut- und Muskelmasse unter reduzierter Schwerkraft ist schon nachgewiesen worden.
Man stelle sich nur einmal vor, was eine größere Anzahl auf dem Mars lebender Menschen alles benötigen würde, um unabhängig von der Erde ein annehmbares Leben zu führen -eine Versorgung von der Erde aus ist auf Dauer nicht finanzierbar, und eine Unabhängigkeit ist schon aus Sicherheitsgründen unabdingbar. Da müsste es geben
- ausreichend Gewächshäuser -bisher ist nicht einmal bekannt, welche Pflanzen überhaupt auf dem Mars gedeihen könnten
- eine ausgeglichene Ernährung, ohne Vitaminpillen und zusätzliche Kraftnahrung von der Erde importieren zu müssen
- Produktionsmittel für die Herstellung aller Art von Ersatzteilen
- Maschinen, die den Bau von Unterkünften und Infrastrukturen jeder Art und die Gewinnung und Verarbeitung von Wasser und Bodenschätzen erlauben -Maschinen, die wiederum aufgrund ihrer Dimensionen auf dem Mars hergestellt werden sollten
- umfassende Gesundheitsfürsorge wie auf der Erde
- Erzeugung von ausreichend Energie
- Müllverarbeitung
- Lösungen für gestorbene Menschen
- Redundanzen zu all dem aus Sicherheitsgründen
- Schutz- Präventions- und Rettungsmöglichkeiten verschiedenster Art (Meteoriten, wie sie auf der Erde in bereits in der Atmosphäre verbrennen, treffen ungebremst auf dem Mars auf; Schutz gegen Staubstürme)
Als Quintessenz des Buches kann man aber feststellen, dass man sich durchaus in den nächsten 20 bis 30 Jahren einige „Auserwählte“ bei einem Flug zum Mars mit einem 2-jährigen Aufenthalt auf dem Mars vorstellen darf.
Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass in näherer Zukunft -und vielleicht für immer- eine Besiedlung des Mars für „normale Menschen“ möglich wird aufgrund dessen, was den Menschen während des Flugs zum Mars und auf dem Mars erwartet und was er dort alles für eine lebenswerte Existenz braucht.
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