Die Landung von Philea auf einem Kometen-eine Meisterleistung der europäischen Raumfahrt!

Gestern kurz nach 18 Uhr ist Philea, das Landefahrzeug der ROSETTA Sonde, auf dem Kometen Churyumov-Gerasimenko gelandet (siehe Bild), obwohl die geplante „Verankerung“ des Landefahrzeugs auf dem Kometen nicht funktionierte und es dadurch zweimal (!) „abgeprallt“ ist, sich dann aber letztlich auf dem Kometen „niedergesetzt“ hat. Das Landefahrzeug wiegt auf dem Kometen nur etwa 1 Gramm also 1/100000 seiner Masse auf der Erde!

 

Die Landung wurde live übertragen. Die Spannung im Kontrollzentrum in Darmstadt war ählich groß wie zuletzt bei der Landung von CURIOSITY auf dem Mars. Es ist nun zu hoffen, dass Philea einen großen Teil der geplanten wissenschaftlichen Messungen durchführen kann, die Aufschluss darüber geben könnten, ob Wasser (und damit die Voraussetzung für Leben) möglicherweise über Kometen zur Erde gelangt ist. Für die Entstehung von Wasser auf der Erde in der vorhandenen Menge gibt es nämlich zur Zeit noch keine plausible Erklärung.

Die Ingenieursleistung solch einer Mission ist nicht hoch genug einzuschätzen. Als vor etwa 20 Jahren eine Mission zu diesem Kometen zur Debatte stand (damals wurde bekannt, dass ein Komet sich 2014 in errreichbarer Nähe und noch dazu einer wissenschaftlich interessanten Flugbahn mit Sonnenannäherung befinden würde), lehnte die NASA eine solche Mission als „zu schwierig und deshalb wenig erfolgversprechend“ ab, sodass die ESA die Mission alleine anging. Man muss bedenken, dass ROSETTA auf den Anfang der 90’er Jahre verfügbaren Technologien beruht! Die Sonde musste dann nach dem Start 10 Jahre durchhalten, bis sie zum Kometen gelangte und dort erst einmal über mehrere Monate komplizierte Bahnkorrekturmanöver ausführen, um in eine Umlaufbahn zum Kometen zu gelangen. Und das bei einer Schwerkraft des Kometen, die nur ein Hundertausendstel der Schwerkraft auf der Erde beträgt. Der Lander musste so genau ausgesetzt werden mit einer negativen Bremsbeschleunigung, dass er selbsttätig, ohne weitere Eingriffsmöglichkeit von der Erde, auf dem Kometen auf dem vorausberechneten Landeplatz landete. Was er tat.

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