EXOMARS Mission, Teil 1-leider nur ein Teilerfolg
Die europäisch-russische Marsmission Exomars (siehe auch hier) beteht aus zwei Teilen. Als Teil 1, der jetztigen Mission, sollte das Landevehikel Schiaparelli weich auf dem Mars landen und damit den Teil 2 der Exomars Mission vorbereiten, mit dem 2020 ein Marsroboter auf dem Mars abgesetzt werden soll, der zum erstenmal Bodenproben aus mehreren Meter Tiefe „erbohren“ und analysieren soll- was bisher kein Marsroboter konnte. Teil 2 der Mission 2020 stellt also das eigentliche wissenschaftliche Missionsziel dar.
Der Jubel im Exomars Control Center der ESA war gestern groß, als Signale vom Exomars Orbiter empfangen wurden, aus denen hervorging, dass der Orbiter sich nach durchaus riskanten Bahnkorrekturmanövern in seiner errechneten elliptischen Marsumlaufbahn befindet, aus der er sich in den nächsten Wochen mithilfe von aerobreaking auf seine endgültige etwa kreisförmige Marsbahn in 400 km Höhe „herunterhangeln“ soll.
Der Orbiter befand sich nämlich, nach der bereits am Sonntag erfolgten Abtrennung des Marslanders Schiaparelli, wie Schiaparelli noch auf einer Marseintrittsbahn, die den Orbiter ohne Bahnkorrektur zerstört hätte. Damit ist der Orbiter auf bestem Weg, im Rahmen der für 2020 geplanten zweiten Exomars Mission mit der Landung eines europäischen Marsroboters auf dem Mars als Relaistation zu dienen.
Dieser Teil der Mission war also ein voller Erfolg. Anders sieht es leider mit Schiaparelli aus, dem Lander. Schiaparelli liefert selber kaum wirklich neue wissenschaftliche Ergebnisse, soll aber den Nachweis von Technologie und Bahnberechnung für die Landung eines Roboters während der nächsten Marsmission 2020 erbringen.
Nun ist wohl wie berechnet Schiaparelli in die Marsatmosphäre eingetreten und Richtung Marsoberfläche abgestiegen, der Bremsfallschirm hat sich wohl geöffnet und auch die Bremsraketen haben gezündet, die einen harten Aufprall von Schiaparelli auf dem Mars abbremsen sollten.
Allerdings scheinen die Bremsraketen zu früh gezündet zu haben und es ist zu vermuten, dass Schiaparelli so hart auf dem Mars aufgeschlagen hat, dass er keine Signale mehr senden konnte.
Der Nachweis einer weichen Landung auf dem Mars wäre aber eine Voraussetzung für eine sichere Landung des für 2020 vorgesehenen Marsroboters. Dessen wesentliche Aufgabe wird die Suche nach vergangenem oder noch vorhandenem Leben auf dem Mars sein. Leben ist, wenn überhaupt, nur in Tiefen unterhalb von 2 m oder mehr unter der Marsoberfläche zu erwarten, da bis etwa zu einer Tiefe von etwa 2 m vermutlich alles Leben durch Strahlung und die extremen Temperaturunterschiede vernichtet werden würde.
Es muss also abgewartet werden, inwieweit die Ergebnisse der Mission ausreichen, um die Marsmission 2020 wagen zu können.
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