Nach mehrfachem Einsatz auf Parabelflügen und bei anderen Tests hat der bereits im Jahr 2013 gefertigte Engineering-Ballon noch lange nicht ausgedient.
Am Samstag, den 22. Juni, wurde dieser vom Ballon-Team der MSD in einem Reinraum der IABG erneut gefaltet und in den Ballonbehälter eingebracht.
Grund dafür sind geplante Tests des GPS-Systems. Dieses dient der Bahnverfolgung beim MIRIAM2-Flugtest. Dabei wird das MIRIAM2-eigene GPS-Empfangsstrecke gleichzeitig mit dem Abheben der Rakete gestartet. Wie es jeder Autofahrer vom Navi her kennt, braucht das GPS nach dem Einschalten jedoch eine kurze, aber wahrnehmbare Orientierungsphase und damit werden bei der hohen Beschleunigung während des Starts zunächst keine korrekten Daten erfasst. Um die Flugbahn der Höhenforschungsrakete von Anfang an mit aufzuzeichnen, werden deshalb die GPS-Signale von der GPS-Antenne in der Raketenspitze über eine eigene Funkstrecke innerhalb der Raketenhülle auch direkt an das GPS-Modul im Instrumentenpod des Ballutes übertragen. Zwischen Antenne und Empfänger befindet sich das Ballonmaterial aus Polyimid im MIRIAM2-Ballonbehälter. Um zu untersuchen, ob und wenn ja, wie stark das GPS-Signal vom dichtgepackten Ballonmaterial beeinflusst wird, sind Tests mit gepackten Ballute notwendig.
Bei der erneuten Faltung des Ballons wurde festgestellt, dass die Hülle die bisherigen Beanspruchungen durch Experimente und Lagerung bis auf kleinere Beschädigungen, die sofort behoben werden konnten, gut überstanden hat.
Sowohl bei der genau vorgegebenen Faltung als auch bei der Einbringung des Ballonpakets in den Container wurden auch verbesserte Verfahren und Hilfsmittel erprobt, die das Ballon-Team aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre heraus entwickelt hat. Diese haben sich jetzt in der Praxis bewährt und werden später auch bei der Vorbereitung des Flugballons zur Anwendung kommen und viel Zeit beim Ballonfalten einsparen.